Positiv in den Tag starten

Mit einem Wecker für alle Sinne

Wenn schon das Aufwachen ein sinnliches Vergnügen ist, ist der Tag gerettet.
Kathinka Dapper aus Weil im Schönbuch (Kreis Böblingen) arbeitet
daran, dass der Traum wahr wird.
Happy Hejster heißt ihr Wecker, der
Schlafende mit freundlicher Stimme und Lieblingsduft sanft aus dem Reich der Träume vertreibt.

Den Wecker gibt es bislang nur als Reinzeichnung. Auch hat der von Kathinka Dapper und ihrem Mann gebaute Prototyp wenig mit dem Aussehen des Endprodukts zu tun.
Die Funktionsweise aber ist dieselbe. Der Weckruf
sozusagen - selbst ausgewählt, möglicherweise sogar selbst gesprochen und jederzeit erneuerbar - ist auf einem Chip gespeichert.
Er wird zur
gewünschten Zeit abgespielt. Dazu öffnet sich der lächelnde Mund des Weckers und eine Mickymaus-, eine Obelix- oder eine Harry-Potter-Figur zeigen sich - je nach Geschmack und Freigabe der Lizenzgeber. Geplant, wenn auch technisch noch nicht ganz ausgereift, ist die olfaktorische Weckfunktion, sprich die über den Geruchssinn.

Die Ideen dafür, wie sich die Motivationsuhr sonst noch einsetzen und deren Aussehen verändern ließe, gehen Kathinka Dapper gewiss nicht aus. Die 42-Jährige will, dass ihre Mitmenschen ''positiv in den Tag starten können'' - dank Happy Hejster.
Den Namen für ihre Geschäftsidee, für die sie Ende
vergangenen Jahres mit dem Startup-Preis der Kreissparkasse Böblingen ausgezeichnet wurde, hatte allerdings ihr heute achtjähriger Sohn, der eines
Nachts von einem kleinen Hasen geträumt hatte.

Es sollten allerdings noch ein paar Jahre vergehen, bis aus dem Namen für ein neues Projekt und aus Kathinka Dappers früher Faszination für Kuckucksuhren die Idee für die Motivationsuhr reifte.
Dabei geholfen haben
der gelernten biologisch und medizinisch technischen Assistentin, die rasch in Werbe- und Modebranche, später zum Fernsehen wechselte, ''dass ich immer noch Kind geblieben bin''. Auch hat sich die zweifache Mutter noch nie gescheut, für die Realisierung einer Idee ungewohnte Wege zu gehen.

Einen ersten Kunden für die Happy Hejster, für die Kathinka Dapper ein Patent angemeldet hat, hat sie bereits. Nach den Uhren hätten sich bereits auch Motivationstrainer erkundigt, berichtet Kathinka Dapper,
die als
nächstes das (Buch-)Projekt Aufwachgeschichten in Angriff nehmen will.
Diese
werden sicherlich ihr Sohn und ihre Tochter als erstes zu hören bekommen. 'Meine Familie ist'', so Kathinka Dapper, ''ein starker Gradmesser dafür, wie etwas ankommt.'' Ehemann und Kinder sind Versuchskaninchen und zugleich ''ihre härtesten Kritiker''.

Text: VON BIRGIT KLEIN