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Interview mit Kathinka Dapper im SWF4

News vom 26.01.2004

Mit Marilyn Monroes zarter Stimme in den Tag gleiten -
Kathinka Dapper hat eine Motivationsuhr geschaffen.

Welcher Mann lässt sich nach einer durchzechten Nacht nicht lieber von der süß-gehauchten Stimme Marilyn Monroes aus dem Schlaf holen, als von einem quäkenden Wecker? Welches Kind ist nicht eher dazu bereit, seine Hausaufgaben zu machen, wenn Harry Potter es dazu auffordert, und nicht die Mutter?
Für Kathinka Dapper aus Weil im Schönbuch ein klarer Fall:
Eine Motivationsuhr muss her, die jeden nach seinen Wünschen sanft aus den Träumen holt
oder an Termine erinnert.

Eine Motivationsuhr? Was soll denn das sein? Und wofür braucht man diese?
Kathinka Dapper schmunzelt beim Blick in das ungläubige Gesicht und erklärt: "Eine Uhr ist für mich schon immer negativ belegt. Sie reißt mich unsanft aus dem Schlaf, erinnert an ungeliebte Termine und bringt mich ständig unter Druck. Ich finde, das muss nicht mehr sein.

Eine Uhr sollte motivieren und mich angenehm an etwas erinnern. Nach dem Stand unserer technischen Möglichkeiten eine längst fällige Erfindung." Stellt sich nur noch die Frage, wie eine solche Uhr aussehen soll und wie ihr Besitzer auf angenehme Weise motiviert werden kann.

Inspiriert wurde die 42-Jährige von der Kuckucks-Uhr ihrer Eltern. "Als Kind habe ich mich immer auf einen Stuhl gestellt und an den Zeigern der Uhr gedreht, damit der Kuckuck immer und immer wieder aus der Tür kam", erinnert sich die gebürtige Travemünderin.
"Da war es nie schlimm, dass schon wieder eine Stunde vergangen war, im Gegenteil." Aber so eine Kuckucksuhr passt in eine moderne Wohnung einfach nicht hinein. Außerdem reagiert auch nicht jeder Mensch positiv auf das Schwarzwald-Utensil. "Deshalb soll meine Motivationsuhr so sein, dass sie von jedem individuell gestaltet werden kann. Das Muster von Kathinka Dapper ist auf ihren Geschmack abgestimmt. Mit einer Fernbedienung aktiviert sie ihr Werk. Ein Türchen öffnet sich und Marilyn Monroe kommt zum Vorschein. Mit ihrer sanften Stimme fordert die Diva charmant dazu auf, die Augenlider zu öffnen und sich auf wunderschöne Stunden zu freuen.

"Damit beginnt ein Tag doch deutlich angenehmer, als mit einem schrillen Pipipipiiiip. Oder?" Keine Frage.
Alternative zu den schrillen Weckgeräuschen. Also hieß es vor eineinhalb Jahren, die entsprechende Zielgruppe zu suchen, einen Absatzmarkt zu finden, Meinungen von Freunden
und Bekannten einzuholen, die eigene Firm "Happy Hejster" zu gründen und vor allem eine Firma aufzutreiben, die die Uhr auf den Markt bringt. "Dabei haben mir meine Erfahrungen und Kontakte als Eventmanagerin und Moderatorin sehr geholfen", erzählt Kathinka Dapper. "Ich kenne viele, die an der Front arbeiten, in Werbeagenturen oder sonstigen trendorientierten Firmen, die genau wissen, wie der Puls der Zeit gerade schlägt." Trotzdem war sie es, die gemeinsam mit ihrem Ehemann das Muster konstruierte und alle Kosten aus eigener Tasche bezahlte.
Nach Gesprächen mit Swatch, Disney und Warner Brothers landete Kathinka Dapper schließlich bei der Vektor-Technik GmbH in Villingen Schwenningen und "All4Radios", eine Agentur für Radiokommunikation, dessen Geschäftsführer Hermann Orgeldinger ebenfalls ein Kontakt aus früheren Zeiten ist. "Gemeinsam haben wir dann überlegt, wie wir aus der Uhr einen Wecker machen, den man mit verschiedenen Sprüchen aus dem Radio bespielen kann", erklärt die zweifache Mutter. Heißt also, dass der Besitzer eines solchen Weckers jede Woche auf den Homepages der Radiosender, die auf der Kundenliste von "All4Radios" stehen, fünf bis zehn Sprüche auf seinen Wecker runterladen kann. "Tja, und bis in zwei Wochen werden wir vermutlich den Prototyp in den Händen halten, der dann ab April bei einer Messe rund ums Radio auf den Markt gebracht wird."
Auch um das weltweite Patent hat sich Kathinka Dapper bereits gekümmert.
Doch mit der Vollendung des Weckers gibt sich die Wahl-Weilemerin noch nicht zufrieden. "Ich arbeite schon daran, wie und mit wem ich die ursprünglich geplante Uhr an den Mann oder die Frau bringen kann", so Dapper. "Schließlich soll die Motivationsuhr einmal so sein, dass die Augen per individueller Gestaltung _ wie heute bereits bei einem Handy_, die Haut über ein ansprechendes Tastgefühl, wie zum Beispiel ein Nicky-Plüschtier, oder die Nase mit einem angenehmen Geruch angesprochen werden", plant Kathinka Dapper.
Doch bis es so weit ist, muss sich der Normalsterbliche noch mit dem quäkenden Wecker und dem schrillen Ppipipipiiip aus seinen Träumen von der schmollmundigen Marilyn Monroe reißen lassen.



txt: simone pfander